12. Tagebucheintrag

An diesem Aktionstag hatten wir eigentlich vor, den Platz zwischen dem Kunstmuseum Bonn und der Bundeskunsthalle mit den 111 rot-weißen Darstellern der Installation in Szene zu setzen. Doch als wir in der Museumsmeile in Bonn ankamen, stellte ich fest, dass der Platz gerade renoviert wird. Rund herum standen abgehangene Bauzäune.

Der Fotograf Wim de Vries (@olddutch_wim) wartete bereits. Er hatte sich über SocialMedia angekündigt und hat Fotos und eine Zeitraffer-Aufnahme gemacht. Leider wurde die Zeitraffer-Aufnahme dann wesentlich kürzer als erwartet. :/

Wir fingen an die Figuren auszuladen und zunächst sah alles ganz gut aus. Wir hatten Sonntag und ich war mir sicher, dass zu dieser Zeit noch keine Mitarbeiter in den Museen waren. Falsch gedacht….

Plötzlich taucht ein Mann am Transporter auf und forderte uns auf, die Figuren sofort wieder einzuladen. Es wäre ein Unverschämtheit sich hier zu erdreisten einfach wildfremde Kunst ohne Erlaubnis zu zeigen.
Es stelle sich heraus, dass es sich bei dem erzürnten älteren Mann um den Geschäftsführer des Kunstmuseums Bonn handelte. Er bot an, dass ich Ihn ja ordentlich um diese Möglichkeit hätte bitten können und das dies dann sicherlich kein Problem gewesen wäre.
Ich war hin- und hergerissen, ob ich die Installation weiter aufbauen sollte oder es auf dem ordentlichen Weg zu einem anderen Zeitpunkt noch einmal versuchen solle. Kurzer Hand entschied ich, die Installation nicht weiter aufzubauen und den Platz zu wechseln. Wir schossen noch schnell ein paar Fotos und zogen dann von dannen.

Nach längerer Überlegung beschloss ich dann, dass wir in die Rheinaue fahren und die Installation dort wiederaufbauen.

Wie sagte Picasso so schön: Der Zufall malt mit!

Es war eine sehr gute Entscheidung die Installation in der Rheinaue aufzubauen. Wir entschieden uns dann final für einen genialen Platz an einer gut besuchten Schnittstelle für Fußgänger und Radfahrer. Viele Menschen waren an diesem Tag in der Rheinaue unterwegs und das Wetter war auf unserer Seite.
Wir bauten die Installation auf einer kreisrunden Rasenfläche auf, die von einer hüfthohen Ligusterhecke umschlossen war. Es war ein traumhaftes Bild für eine so brisante Zeit voller Angst und Unsicherheit.

An diesem Tag nahm ich das erste Mal den Fotografen Heiko Heinen wahr, als er mit seiner Kamera durch die Installation zu und ein Foto nach dem anderen schoss. Wie sich später herausstellen sollte, kreuzte er den Weg zufällig und damit fanden sich zwei Menschen, die noch heute befreundet sind und sehr gut zusammen arbeiten können. Heiko hat u.A. viel Installationsstandorte fotografisch begleitet und hat den Film “A broken Movie” über die Deutschlandtour mit der Installation “Broken” im Jahr 2020 gestaltet und geschnitten.

Impressionen Fotograf Heiko Heinen

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Alles in Allem war dies ein sehr schöner und künstlerisch erfolgreicher Tag. Ich freute mich sehr auf den weiteren ungewissen Weg der Installation “It is like it is”.

Tage später meldete ich mich dann wirklich bei dem Geschäftsführer des Kunstmuseums Bonn und frug ihn per E-Mail um Erlaubnis, die Installation auf dem Außengelände des Museums zeigen zu dürfen. Gerade mal zwei Tage später kam die Antwort der Sekretärin, dass dies auf keinen Fall möglich sei. Es würde nicht zu den restlichen Arbeiten in der aktuellen Ausstellung passen. 😀 War klar…

Hier geht die (un)fassbare Reise weiter ➡ Installation „It is like it is“ – Wuppertal u.A. Berliner Platz