5. Tagebucheintrag

Köln war einer der ersten Ausstellungsorte und ein ganz Besonderer für mich. Am Morgen des 05. Mai ging es für mein Team und mich gegen 8:00h los. Heute waren Lena, Lina, Maike, Janis und Simon dabei.

In Köln angekommen viel der Stress sofort von meinen Schultern und unsere erneute Guerilla-Aktion konnte starten. Der Aufbau ging recht zügig mit 6 Personen und einige Kölner Passanten haben uns sogar sehr freundlich beim Aufbau geholfen. Ein herzliches Dankeschön, nochmal an dieser Stelle. 🙂 Köln ist für Ausstellungen in der Öffentlichkeit immer eine tolle und dankbare Stadt.

“So simpel wie genial” — Besucher vor Ort

Mein Handy klingelte und die Redakteurin von WDR 3 Kultur / Resonanzen war am Apparat. Das Büro vom WDR liegt genau an der Domplatte und sie hatte die Installation wohl oben aus dem Fenster gesehen und wollte mich kurz sprechen. “Welch ein toller Zufall”, dachte ich mir. 🙂

Kurze Zeit später unterhielten wir uns und sie lud mich zu einem Live-Interview in Ihre Sendung “WDR3 Kultur” ein.
Gegen 11:00h stand dann plötzlich auch die Polizei auf dem Platz und schaute sich interessiert um. Ich ging zu ihnen und fragte ob alles in Ordnung sei.
Die Redakteurin vom WDR fragte die Polizisten auch ob alles in Ordnung sei und ob meine Aktion keine Straftat wäre, denn der WDR würde schließlich keine Verbrecher supporten. 😵
Aber die Polizisten blieben freundlich und entgegneten, dass sie hier keine Straftat sehen könnten. Wenn hier etwas nicht in Ordnung wäre, dann müsste sich das Ordnungsamt der Stadt Köln darum kümmern.
BINGO! Glück gehabt. 😁 19:30h ging es los und das Interview war toll. Selten so aufgeregt, aber es hat alles gut funktioniert.
Hier gibt’s das Interview in voller Länge bei WDR 3 Kultur!

Plötzlich stand ein Mann aus Syrien an der Installation und ihm liefen die Tränen übers Gesicht. Ich ging zu ihm und fragte ihn, ob ich ihm helfen könnte. “Was hat diese Installation für eine Bedeutung?”, setzte er meiner Frage eine Frage entgegen.
Ich erklärte ihm in kurzen Sätzen den Sinn und Gedanken hinter meiner Installation. Er blickte mich an und sagte, er habe sofort an den Krieg in Syrien denken müssen. Die Kinder mit fehlenden Gliedmaßen hätten ihn sofort daran erinnert. Mit den Worten “Eine sehr bewegende Installation!”, wischte er sich die Tränen weg und ging.

Team Köln

Hier geht die (un)fassbare Reise weiter ➡ Installation “It is like it is” – Düsseldorf “Burgplatz am 20.Mai 2020